Im Gegensatz zu den zwei anderen Arten von Perpetuum-Mobile erzeugt das Perpetuum-Mobile 3. Art keinerlei freie Energie, um Arbeit zu leisten. Unter einem Perpetuum-Mobile 3. Art versteht man lediglich immerwährende Bewegung. Ihm wird keine Energie zugefügt und doch bleibt es in Bewegung, ohne sich nach einer gewissen Zeit abzubremsen.

Vorbilder für Perpetuum-Mobile 3. Art

Vorbilder für ein solches Perpetuum-Mobile wurden in der früheren Literatur oft auch Perpetuum-Mobile Naturae genannt, da sich solche Perpetuum-Mobile in der Natur wiederfinden lassen. Ein Beispiel für ein solches Perpetuum-Mobile ist der Umlauf von Planeten um Sterne sowie die Rotation von Planeten. Hierbei handelt es sich um „Beinahe- Perpetuum-Mobile“, die deshalb funktionieren, weil bei ihnen die Reibung kein wesentlicher Faktor ist. Wie bereits in den anderen Abschnitten erläutert, ist die Reibung beziehungsweise der Widerstand der Grund dafür, dass es bei jeder Bewegung des Systems Verluste gibt, die zwangsläufig dazu führen, dass sich die Bewegung zunächst verlangsamt und es schließlich zum Stillstand kommt. Da dies beim Lauf der Planeten (fast) nicht der Fall ist, haben diese Perpetuum-Mobile die Menschen in früheren Zeiten dazu inspiriert, diese Wirkungsweise mit der Erfindung verschiedener Perpetuum-Mobile Physicae zu imitieren. Man wollte in einem kleineren Maßstab das Werk Gottes verstehen und nachahmen, was die Erfinder zeitweilig in die Gefahr brachte, als Ketzer zu gelten. Doch auch kirchliche Wissenschaftler wie die Jesuiten beschäftigten sich mit der Entwicklung eines Perpetuum-Mobile.

Perpetuum-Mobile 3. Art im mikroskopischen Bereich

Während ein Perpetuum-Mobile 3. Art im makroskopischen Bereich nur unter stark idealisierten Umständen, das heißt, in einer reibungsarmen Umgebung funktionieren kann, finden sich im mikroskopischen Bereich Perpetuum-Mobile 3. Art: Prozesse, die keine freie Energie hervorbringen, sondern einfach immerwährend ablaufen. Dort kommen sie ständig vor, so wie dies zum Beispiel bei Supraleitern der Fall ist.

Supraleiter

Unter Supraleitern versteht man Materialien, deren elektrischer Widerstand unterhalb einer kritischen Temperatur auf einen unmessbar kleinen Wert fällt. Er ist damit gleich null. Dadurch kann sich im Inneren eines Supraleiters kein Magnetfeld ausbilden. Wenn von außen ein Magnetfeld angelegt wird, kommt es zur Induzierung eines Kreisstroms. Um ihn auszugleichen, wird innerhalb des Supraleiters ein entgegengesetztes Feld aufgebaut. Da es nun an elektrischem Widerstand fehlt, wird das Magnetfeld nicht mehr schwächer, sondern bleibt erhalten. Es handelt sich also bei einem solchen Vorgang um ein Perpetuum-Mobile 3. Art.

Scheinbare Perpetuum-Mobile der 3. Art

Auf den allerersten Blick könnte bei der so genannten Lichtmühle ein Perpetuum-Mobile gegeben sein. Sie besteht aus einer Glaskugel, in der an einem Flügelrad mehrere lediglich auf einer Seite geschwärzte Plättchen befestigt sind. Bei nicht so genauer Betrachtung dreht sich das Flügelrad mit den Plättchen völlig von selbst. Dem ist nicht so, denn das Rädchen dreht sich ausschließlich dann, wenn Lichteinstrahlung erfolgt und es dreht sich unterschiedlich stark, je nachdem, wie stark das Licht ist. Fällt die Lichteinstrahlung gänzlich weg, steht auch das Rädchen still. Es handelt sich also keinesfalls um ein Perpetuum-Mobile. Die Lichtmühle funktioniert, wenn die geschwärzte Seite Licht beziehungsweise Wärmestrahlen absorbieren kann und dabei gut von der nicht geschwärzten Seite des Plättchens isoliert ist. Wird die Lichtmühle nicht bestrahlt, findet eine gleichmäßige
thermische Bewegung der Gasmoleküle in der Glaskugel statt, das Rad bewegt sich nicht. Wird aber die geschwärzte Seite der Plättchen durch Lichteinstrahlung erwärmt, kommt es zu einer stärkeren Bewegung der Moleküle auf dieser Seite. Als Folge dieser stärkeren Bewegung wird das Flügelrad je nach Lichteinstrahlung mehr oder weniger stark gedreht. Die Energie kommt also auch hier von außen, es handelt sich daher nicht um ein Perpetuum-Mobile.